Eine Familie aus Willmering bangt um ihre Tochter
Willmering. (ge) So klein und schon so krank. Die Tochter von Rebecca Altmann ist gerade einmal ein Jahr alt, doch die Ärzte haben bei ihr ein beginnendes Nierenversagen diagnositziert. Mama und Tochter sind seit Wochen in einer Spezialklinik in München und dennoch rätseln die Mediziner noch, wie sie dem Mädchen helfen können.
Die Kleine war ein sehnlichst erwartetes Baby. Jahrelang hat das junge Paar für sein Wunschkind gekämpft, hat Verluste erlitten, Operationen ertragen, Unmengen an Kosten getragen und Medikamente bekommen. Dann war es am 26. November 2023 soweit: Die Tochter erblickt das Licht der Welt. Eigentlich kann ab da das große Familienglück beginnen. Aber es kommt anders. „Die Geburt lief nicht reibungslos“, schildert die junge Mama ihre Erfahrungen. Sie erleidet Geburtsverletzungen und ist für Monate auf Hilfe angewiesen. Damit nicht genug: Mit drei Monaten erkrankt ihre Tochter an einem Virus und muss stationär behandelt werden. Kurz darauf muss die Mutter notoperiert werden, denn ihr Blinddarm war akut entzündet und geplatzt. Getrennt von Mann und Kind versucht sie, im Krankenhaus gesund zu werden. Wieder daheim kommt es bald zu Komplikationen und sie muss erneut stationär behandelt werden.
Zwischen Umzugskarton und Krankenhaus
Einen Monat später muss Rebecca Altmann schon wieder operiert werden, diesmal an der Hand. Der Vater versucht, allem gerecht zu werden. Für ihn steht die Familie an erster Stelle. Doch es ist ein Kraftakt, der ihn extrem fordert. Denn neben der Sorge um Mutter und Kind gilt es, auch ganz Grundlegendes zu organisieren: Die Familie braucht im Herbst dringend eine neue Bleibe. Denn die Altmanns leben bis dahin im Nachbarlandkreis, in einer Wohnung mit großem Schimmelproblem. „Es war für uns mit einem kranken Kind umso wichtiger, endlich ein Zuhause zu finden, indem wir ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen leben können“, erzählt die Mama. Sie suchen und finden im Oktober ein neues Zuhause in Willmering. „Wir fühlen uns dort rundum wohl“, versichert das Paar.
Also vielleicht doch endlich die Wende zum Besseren? Mitnichten. Es folgt die niederschmetternde Erkenntnis: Ihre Tochter, mittlerweile ein Jahr alt, ist offenbar chronisch krank. „Sie hatte tagelang Fieber, ihre Augenlider waren zugeschwollen“, erzählt Rebecca Altmann. Sie geht mit der Tochter zum Kinderarzt, der sie untersucht, eine Nierenerkrankung vermutet und die Kleine in die Regensburger Kinderklinik überweist. Dort stellen die Experten eine chronische Niereninsuffizienz fest. Doch für die weitere Diagnostik werden Mutter und Kind an eine Spezialklinik nach München-Schwabing vermittelt. Dort, im Zentrum für Kindernephrologie, sind Kinderärzte auf Nierenheilkunde spezialisiert. Weitere Untersuchungen folgen, derzeit warten die Altmanns auf die Ergebnisse einer genetischen Untersuchung. Sie wollen endlich Klarheit, was der Tochter genau fehlt. „Es ist vermutlich ein angeborener Defekt“, gibt die Mama die Einschätzung der Ärzte wider. Im besten Fall hilft eine langjährige Cortisonbehandlung, im schlimmsten Fall droht unweigerlich die Dialyse. „Dabei ist unsere Tochter erst ein Jahr alt“, kann es die Mama kaum fassen. Wie es weitergeht, ist völlig offen. „Ohne genaue Diagnose kann keine Therapie erfolgen.“
Rechnungen über Rechnungen
Eines scheint schon jetzt klar zu sein: Der Zustand zwischen Hoffen und Bangen wird noch dauern. Wie lange? „Das kann uns kein Arzt sagen.“ Die Lebensplanung der Eltern gerät damit aus den Fugen. Denn eigentlich wollte Rebecca Altmann ab Februar wieder arbeiten. Die Familie würde das Geld auch dringend benötigen. Der Umzug und sämtliche andere Rechnungen belasten zusätzlich den Alltag.
Ungewiss bleibt auch, welche Kosten für die Behandlung der Tochter auf die Eltern zukommen werden. „Wir hoffen auf ein Weihnachtswunder. Wir haben große Angst um unsere Tochter und versuchen für sie stark zu sein“, so die Mutter.