Das Caritas-Altenheim in Roding will mit einem Sinneswagen die Betreuung weiter ausbauen
Von Alexander Laube
Roding.
Sinne sind oft das letzte, was bei einem Menschen am Ende des Lebens noch funktioniert. Riechen, fühlen, hören, vielleicht sogar noch sehen. Gezielte Reize können auch dazu beitragen, kurze Lichtblicke bei Depression und Demenz hervorzurufen, die Betroffenen zur Ruhe kommen zu lassen.
Bisher funktioniert das im Caritas-Altenheim in Roding nur in einem speziell dafür eingerichteten Raum oder mit Utensilien aus einem Körbchen, das die Betreuungsassistenten oder Gerontofachkräfte mit aufs Zimmer nehmen können. Ein sogenannter Sinneswagen würde die Arbeit deutlich erleichtern und intensivieren, vor allem für diejenigen Senioren, die bettlägerig oder nicht mehr mobil sind, um den Snoezelen-Raum im ersten Stock zu erreichen.
Der Sinneswagen verbindet alles, mit dem die Mitarbeiter im Caritas-Altenheim bereits arbeiten, und eröffnet zudem neue Möglichkeiten der individuellen Pflege und Betreuung, schildert Heimleiterin Ulrike Heimerl. Wie im Snozelen-Raum auch, kann der Sinneswagen verschiedene Sinne ansprechen und Reize setzen, Lichtreflexe aus einem Projektor oder in einer Wassersäule zum Beispiel.
Gerade bei weit fortgeschrittener Demenz oder Palliativpatienten könne man mit leiser Musik oder Düften arbeiten, schildert Heimerl. Der Wagen könne dabei auch für einen längeren Zeitraum im Zimmer verbleiben, um die Eindrücke zu verstärken.Verschiedene Figuren und Formen sprechen den Tastsinn an und fördern die Fingerfertigkeit wie Feinmotorik älterer Menschen und steigern die Konzentration, Rasseln und andere kleine Instrumente regen zu rhythmischen Bewegungen und Musikmachen an. Öle mit verschiedenen Düften – Lavendel wirkt besonders beruhigend – können für eine Handmassage verwendet werden, Behälter und kleine Wannen bieten die Möglichkeit, ein Handbad mit verschiedenen Wassertemperaturen durchzuführen. „Gegenstände wie zum Beispiel ein Kirschkernkissen können Erinnerungen wecken“, schildert die Heimleiterin, in deren Einrichtung 80 Senioren untergebracht sind.
Der Großteil davon ist nicht mehr selbstständig mobil und würde von der Beschaffung eines Sinneswagens profitieren.