Der Leitfaden „Was brauche ich wirklich?“ zieht sich durch das Konzept des Wechselwelt-Umsonstladen in der Steckgasse 6 in Regensburg.
5. Dezember 2015
Regensburg. (kj) Gedämmtes Licht, Tannenzweige, ein üppiges Buffet für jeden und dazu ein Raum voller Dinge, die einfach mitgenommen werden können: So präsentierte sich der „Wechselwelt-Umsonstladen" von Transition-Regensburg am Ersten Adventssonntag zu seinem zweijährigen Bestehen.
Entstanden ist das Lädchen in der Steckgasse 6 durch eine Gruppe engagierter Psychologiestudenten, die einen Ort schaffen wollten, an dem sowohl Dinge als auch Fähigkeiten mit anderen geteilt werden können. Die Leitfrage „Was brauche ich wirklich?" soll ein Umdenken in der Gesellschaft zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen anstoßen. So wollen die Wechselweltler dem übermäßigen Wegwerfen und dem maßlosen Konsum entgegenwirken.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit sei das ein wichtiges Thema. Alle Dinge, die nicht mehr benötigt werden und zuhause verstauben, können hier abgegeben werden. Bücher, Kleidung, Elektrogeräte oder Geschirr, ganz egal. Hauptsache, es ist nicht kaputt und noch funktionstüchtig. Auch Fähigkeiten wie beispielsweise Stricken oder das Reparieren von Elektrogeräten können jederzeit mit anderen geteilt werden. „Wir wollen eine Alternative in Regensburg schaffen, einen offenen Raum für alle und gleichzeitig die Gemeinschaft fördern", sagt Michelle Platt, Mitgründerin des Umsonstladens.
Vielen Regensburgern sei der Laden mittlerweile ein Begriff und werde gut angenommen. Neben dem Umverteilen ist auch die Begegnung ein wichtiger Teil der Wechselwelt. Ein kleiner, gemütlicher Bereich im Laden lädt ein zum Austausch, Stricken, Tee trinken oder musizieren. Eine Gitarre oder Trommeln gibt es dafür in der Wechselwelt schon.
Der Wechselwelt-Umsonstladen ist allerdings nur ein kleiner Teil der weltweiten Bürgerinitiative „Transition", die 2006 in Totnes, England, entstand. Seit die Initiative in Regensburg aktiv ist, bildeten sich innerhalb des Netzwerks viele einzelne Gruppierungen heraus.
Alle handeln unter dem Grundgedanken, dass viele Ressourcen auf der Erde bald erschöpft sein könnten. So gibt es auch die Lebensmittelretter, die am Abend Brot und Gemüse aus Supermärkten abholen, das sonst weggeworfen würde. Die Nahrungsmittel werden anschließend in Kühlschränken vor dem Umsonstladen für alle zugänglich eingelagert. Jeder darf sich davon nehmen, was er möchte – ohne Geld.
Bedachtsamer mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen, sie zu schonen und sich zugleich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen, das ist es, was alle Gruppen miteinander verbindet.
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Weitere Informationen zu den Gruppen und Möglichkeiten, wie darin mitgewirkt werden kann, gibt es im Internet unter www.transition-regensburg.de. Mit einer Spende an „Freude durch Helfen" unterstützen Sie den Verein, seine Miete zu bestreiten und notwendiges Verbrauchsmaterial zu beschaffen.