Ein­fach im Stich ge­las­sen

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Die 26-jährige Corinna S. braucht Unterstützung bei der Erziehung ihrer kleinen Tochter. (Foto: dpa)

13. Dezember 2014

Junge Frau braucht Hilfe, um mit ihrer kleinen Tochter das Leben zu meistern

Von Dagmar Korpanty

Dingolfing. - Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die es im Leben nicht immer einfach hatte. Corinna S. (Name geändert) hat in ihrer Kindheit eine Erziehung erlebt, die sie in der Entwicklung nicht angemessen unterstützt hat. Weder von der Mutter, noch vom Vater hat sie Wertschätzung oder Liebe erfahren. Klare Regeln gab es nicht. Als Jugendliche hat sie sich Menschen gesucht, die ihr Anerkennung und Zeit geben. In dieser Gruppe von Gleichaltrigen waren Drogen und kriminelle Handlungen an der Tagesordnung. Auf der Suche nach Liebe fand die junge Frau einen älteren Mann.

Aus dieser „Liebe" wurde eine Schwangerschaft der damals 16-Jährigen. Der Vater des Kindes machte sich aus dem Staub, als er diese Nachricht erhielt und blieb bis dato unauffindbar. Unterstützung von der Familie erhält sie kaum, stattdessen werden viele Vorwürfe gemacht. Die junge Mutter konnte damals keine Ausbildung beginnen und musste versuchen, sich selbst und ihre Tochter irgendwie durchs Leben zu bringen. Dies gelang unter Beteiligung staatlicher Hilfen mehr schlecht als recht.

Doch Corinna S., inzwischen 26, ist willensstark. Sie macht zurzeit eine Ausbildung und versucht alles, um ihrem Kind ein besseres Leben bieten zu können. In der Ausbildung erhält sie aber nur eine sehr geringe Vergütung, sodass es für eine angemessene Wohnung, beziehungsweise notwendiges Brennholz und andere wichtige Alltagsutensilien kaum reicht. Nunmehr scheint sie sich soweit stabilisiert zu haben, dass sie ihrer Tochter eine gute Mutter sein kann; dabei braucht sie allerdings noch viel Unterstützung. Diese bekommt sie in Einzelgesprächen in der teilstationären Einrichtung des BRK, der heilpädagogisch-orientierten Tagesstätte Dingolfing-Landau, in der auch ihre zehnjährige Tochter nachmittags gefördert wird. Dabei stellt sie immer wieder fest, dass sie mit ihrer nunmehr uneingeschränkten Liebe zum Kind in der Erziehung an ihre Grenzen stößt. Dies gilt es aufzuarbeiten und sie dabei zu unterstützen.

Eine große Entlastung für die kleine Familie wäre, wenn nicht jeder Euro dreimal umgedreht werden müsste, notwendige Anschaffungen gemacht werden und sich Mutter und Tochter wieder gemeinsam etwas leisten könnten.